Intelligentes Gießen von Bäumen  Innovative Technik schützt die Umwelt

In Zusammenarbeit mit dem Start-up Treesense und der Wohnbau Mainz hat sich die Unternehmensgruppe Mainzer Stadtwerke AG im Rahmen eines Pilotprojekts das Ziel gesetzt, durch modernste Baumbewässerungstechnik einen Beitrag zum Erhalt von Jungbäumen zu leisten. Für eine erste Testphase, die von April 2022 bis circa Ende September 2022 andauert, wurden an mehreren Standorten im Stadtgebiet Mainz an Jungbäumen Sensoren angebracht.

„Wir möchten Bäume intelligent machen, und zwar dadurch, dass wir Sensoren an den Bäumen ausbringen, die den Feuchtigkeitsgehalt in den Ästen messen, um damit dann entscheiden zu können wie die Bäume zu gießen sind“, so Daniel Stölzle vom Innovationsmanagement der Mainzer Stadtwerke AG. Diese Sensoren wiederum übermitteln mehrmals täglich per Funk Daten zum Wasserhaushalt der Bäume, um ein bedarfsgerechtes Gießen gewährleisten zu können. Dadurch kann ein Absterben dieser Bäume verhindert werden, deren Bedeutung für unsere Umwelt auch aufgrund des Klimawandels nicht unterschätzt werden darf.

Angebracht wurden die Sensoren an insgesamt zehn Baum-Standorten der Wohnbau Mainz: Fünf davon stehen in Mombach, jeweils zwei auf dem Hartenberg und dem Lerchenberg und einer in Gonsenheim.

Ein ge­schlossener Kreis­lauf

Misst man die elektrischen Widerstände regelmäßig und mehrfach am Tag, entsteht eine Zeitreihe, aus dem der „Durst des Baums“ oder eben der Bedarf zur Baumbewässerung erkannt werden kann. An dieser Stelle kann die Mainzer Stadtwerke AG ihre Technik und Know-how einbringen: Durch unser gut funktionierendes LoRaWAN-Netz. 

„Die Sensoren, die wir hier verwenden, sind LoRa-fähig. LoRa ist eine Funktechnologie, die wir an verschiedenen Stellen schon ausgebracht haben und getestet haben. Die Technik ist deswegen so gut geeignet, weil sie eben sehr energieeffizient ist und wir die Sensoren in den nächsten 5-6 Jahren nicht wieder anfassen müssen“, so Daniel Stölzle. 

Aus dieser Technik ergibt sich der Vorteil, das geringe Datenmengen auch über große Entfernungen hinweg mit einem geringen Energieverbrauch übermittelt werden können. Die von den Sensoren in den Bäumen ermittelten Daten gelangen dann über das LoRaWAN-Netz  der Mainzer Stadtwerke zu „Treesense“, wo die Auswertung und Visualisierung der Daten auf einer Web-Oberfläche erfolgt und somit allen Projektbeteiligten zur Verfügung steht. 

Aus­gezeichnete Technik

Die Sensoren sowie das Know-how für die Baumbewässerung stammen vom Start-up „Treesense“, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit dem Sonderpreis „Digitale Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet wurde. Die Sensoren werden an einem repräsentativen Ast angebracht und erfassen dabei den elektrischen Widerstand in den so genannten Xylem-Kanälen der Äste. Die Kanäle sind verantwortlich für den Wassertransport von den Wurzeln bis in die Baumkrone. Dabei gilt: Je mehr Wasser im Baum, desto geringer der elektrische Widerstand.
„Der Sensor an sich hat ein Solarpanel obendrauf und ist so groß wie ein Handy. Die eigentliche Innovation ist in der Schraubenhalterung, das heißt: Die Unterseite des Sensors, die dafür verantwortlich ist, dass die Schraubenhalterung mit der Messeinheit verbunden wird und die Messeinheit die am Ende mit dem Solarpanel verbunden ist“, so Semir Babajic, Geschäftsführer von Treesense.  
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